3#Proffix Swiss Bike Cup Solothurn, 06.05.2017

Leader PSBC SolothurnSina Frei mit Pech am obersten Podest vorbei

Der Weltranglistenersten ein hervorragendes Rennen geliefert und doch am Ende ein wenig enttäuscht.
Sina Frei verfehlte bei regnerischem Wetter den Sieg beim Swiss Bike Cup in Solothurn nur hauchdünn, verteidigte aber ihr Leaderjersey. Casey South freute sich über einen siebten Rang in der U23 und bei den Junioren gab es Licht und Schatten.

Sina Freis Miene war im Ziel erst mal etwas versteinert. Ob das am vielen Matsch im Gesicht lag oder an der Portion Frust, den sie in diesen Momenten in sich trug, das bleibt erst mal ihr Geheimnis. Verständlich wäre das als Zweite, denn so knapp hatte sie den Sieg verpasst.
Als Erste war sie in den Schanzengraben eingebogen, ein paar Meter vor der Weltranglisten-Ersten Jolanda Neff. Es waren auf dem tiefen Wiesenboden kaum noch hundert Meter zu fahren, als es über einen Baumstamm ging.
Sina Frei sprang vom Bike und drüber, während hinter ihr Jolanda Neff drüber sprang. Zum Problem wurde für Sina Frei jedoch, dass sie nach dem Aufsteigen nicht den richtigen Gang drin hatte und auch nicht gleich ins Klickpedal kam.
Neff sprintete vorbei und holte sich in 1:20:11 Stunden den Sieg, sieben Zehntelsekunden vor der U23-Weltcupsiegerin.
„Schade“, nickte Sina Frei, als sie sich wieder gefasst hatte. „Mit meinem Rennen bin ich aber zufrieden. Es geht Woche für Woche besser.“
Bis zur Zielgeraden hatte die 19-Jährige Klasse demonstriert. Sie hatte die dreiköpfige Spitzengruppe in der letzten Runde gesprengt, Neff am Berg distanziert und auch Linda Indergand. Auf der langen Flachpassage auf Asphalt, die Charakteristik in Solothurn, hatte die klein gewachsene Sina Frei allerdings keine Chance und musste Neff wieder herankommen lassen. Der Rest ist erzählt.

U23: Casey South überzeugt
Gut gelaunt zog Casey South von dannen und wandte seinen Blick bereits auf Montag, wo für den Auszubildenden die Lehrabschlussprüfung auf dem Programm steht. Feilen, Schleifen und so weiter.
Das, was am Samstag gefordert war, hat Casey South gut hinbekommen. Das hätte zu einer prima Note gereicht. Platz sieben, 2:00 Minuten hinter Sieger Filippo Colombo (1:29:12) trug jedenfalls den Stempel „Prüfung bestanden.“ Die geforderte Aufgabe war bei regnerischen Bedingungen ja gar nicht so einfach. Und Casey South strahlte dementsprechend.
„Ich bin voll zufrieden, es ist sehr gut gelaufen“, freute er sich. In einer Vierergruppe zwischen Platz sechs und neun konnte er lange mithalten und am Ende musste er nur Joris Ryf ziehen lassen. „Jetzt kann ich mich konzentriert meiner nächsten Aufgabe widmen“, meinte er mit einem Grinsen. Wenn er die auch so gut bewältigt, dürfte sein Ausbilder hochzufrieden sein.

Junioren: „Gebrauchter Tag“ für Jorin Gabriel    
Bei Jorin Gabriel ging an diesem Tag so ziemlich alles schief, was schiefgehen kann. Schon mit dem Beginn des Rennens zickte die Schaltung und Gabriel versuchte sie während der Fahrt halbwegs brauchbar zu machen. „Ich habe versucht sie ungefähr einzustellen“, erzählte Gabriel.
Das nächste Malheur ereignete sich in Runde drei. Da verhedderte sich sein Wechsler in einem Busch, so dass er ihn mit dem Fuß bearbeiten musste, um die Schaltung weiter gebrauchen zu können. Spätestens da war das Spitzenduo Alexandre Balmer und Joel Roth dann endgültig weg.
Dass dann auch noch die Sattelstütze Probleme machte und Gabriel am Ende Krämpfe bekam, war da fast nur noch Nebensache. Dass er überhaupt gegen Luca Schätti noch in den Sprint um Rang drei kam, das war schon erstaunlich. Gewinnen konnte er ihn allerdings nicht. Fast schon Ironie, dass es direkt nach dem Überqueren ein Schlag gab weil der Wechsler sich in den Speichen verhedderte die Hälfte der Speichen rasierte und die Luft aus dem Hinterreifen in die Solothurner Atmosphäre entwich. So was nennt man: einen gebrauchten Tag.
„Da bin ich mal gespannt, wie es weiter geht“, seufzte Jorin Gabriel, der 3:52 Minuten Rückstand auf Balmer (1:07:39) hatte.
Fabio Püntener hatte zwar nicht dieselbe Palette an Unannehmlichkeiten zu bieten, doch ein Sturz in der ersten Runde machte auch für ihn das Solothurn-Rennen nicht zu einem Erfolgserlebnis. Er war eigentlich gut ins Rennen gekommen, doch beim Sturz verklemmte sich die Kette und er verlor Luft aus dem Reifen.
In der Schlussrunde verlor Püntener dann den Anschluss an Eric Lüthi und wurde schließlich mit genau sechs Minuten Rückstand Siebter.
Dominic Schwab fuhr ein konstantes Rennen, das er mit einer Runde Rückstand auf Rang 48 beendete.  

Juniorinnen: Kopp im Hospital, Comeback für Krähemann
Chiara Kopp startete prima ins Rennen der Juniorinnen, positionierte sich an dritter Stelle auf der Verfolgung des Spitzenduos, doch in der zweiten Runde endete ihr Engagement am Boden und schließlich im Hospital.
Die Diagnose: Gehirnerschütterung, ein aufgerissenes Kinn, das genäht werden musste und ein gebrochener Zeigefinger. Dabei war sie mit so viel Zuversicht ins Rennen gegangen.
Wenn wir schon beim Thema Gehirnerschütterung sind. Eine solche hatte Lara Krähemann vier Wochen lang auf Eis gelegt.
Dass sie ihr Comeback als Fünfte beenden konnte, das war für Krähemann „der Hammer“. „Ich hatte keine Erwartungen, sondern wollte einfach zum Spaß mitfahren, um auch den Rennrhythmus wieder aufzunehmen“, erklärte sie überglücklich. Sie fuhr sogar um Rang drei mit, doch zum Schluss musste Krähemann etwas Tribut zollen. „Da habe ich schon etwas die Konzentration verloren“, erklärte sie noch zum fünften Platz, 2:01 Minuten hinter Siegerin Nadia Grod (1:08:57).

Tälercup Urach, 07.05.2017
Rennbericht Lars Kämmlein
Hier mein Rennbericht vom heutigen Tag, aufgrund meiner Platzierung in der Cupwertung konnte ich das heutige Rennen aus der ersten Startreihe beginnen. Beim Start hatte ich Probleme beim ein klicken, konnte mich dann aber zuvorderst einordnen. Ich führte die Startrunde an aber verlor die Führung bereits nach der Einführungsrunde. Ich fuhr das ganze Rennen lang alleine. Ich hatte ca. eine Minute Rückstand auf den Sieger, hatte aber ebenfalls ca. eine Minute Vorsprung auf den dritt Platzierten. Im Ziel kam ich dann als zweites an. Das Rennen war eine Schlammschlacht aber genau MEIN Wetter.

Gruß Lars