Swiss Bike Cup #1, Rivera 03.04.2016
Swiss Bike Cup und UCI Junior Serie in Rivera
Was für ein Einstand! Sina Frei vom jb BRUNEX© Felt Team beendete am Sonntag in Rivera das erste Elite Cross-Country-Rennen ihrer Karriere auf dem zweiten Platz hinter der Weltranglistenersten Jolanda Neff.
Für das zweite Highlight im Team sorgte Jorin Gabriel mit einem zehnten Platz im Rennen der UCI Junior Serie.
Das erste Rennen in der Elite-Kategorie überhaupt und das erste Saisonrennen auf1 dem Mountainbike und dann gleich so ein dickes Ausrufezeichen. „Nein, ich hätte nicht gedacht, dass ich hier aufs Podest fahren kann.“ Sina Frei schüttelte den Kopf. Mit Podest meinte sie Top Fünf und jetzt war sie gerade als Zweite über die Ziellinie pedaliert. Hinter einem Superstar der Szene.
Sicher, Sina Frei war in der letzten Runde Nutznießerin vom Pech bei Alessandra Keller, die auf Platz zwei liegend unglücklich einen Defekt fuhr. Doch auch Platz drei wäre für die 18-Jährige schon ein riesiger Erfolg gewesen.
Im 50 Fahrerinnen starken Damen-Feld hatte sie ziemlich weit hinten an den Start gehen müssen. Mutig aber mit Köpfchen verbesserte sie ihre Position in der Startphase. „Ich musste Plätze gut machen, aber ich wollte auch nicht überziehen, sondern meinen Rhythmus fahren“, erklärte Sina Frei wie sie das Kunststück fertig brachte bereits nach einer von fünf Runden an fünfter Stelle zu liegen. Gleichzeitig, so berichtete sie weiter, wäre es auch wichtig gewesen, sich in den technischen Passagen Zeit zu nehmen und „nicht einfach drüber zu fahren.“
Obwohl sie in ihrer jungen Karriere noch nie ein Rennen über 1:25 Stunden gefahren ist, war auch das kein Problem. „Es ist bis zum Schluss gut gegangen“, meinte Frei und hinter ihrer Brille sah man ihre Augen strahlen. 3:57 Minuten verlor sie gegenüber Jolanda Neff (1:21:03).
„Es ist schon sehr bemerkenswert, dass Sina mit Leuten gefahren ist, die ums Olympia-Ticket kämpfen“, beurteilte Teamchef Joe Broder die Leistung aus seiner Sicht.
Mit der Britin Evie Richards ließ Sina Frei auch noch eine Fahrerin auf Rang drei hinter sich, die bei der U23-Quer-WM Gold gewonnen hatte.
UCI Junior Serie: Jorin Gabriel furios
Für Jorin Gabriel hätte das Rennen schon in der Startphase gelaufen sein können. Im 160 Fahrer starken Feld kam es auf dem ersten Kilometer mehrfach zu Gerangel und zu Stürzen. Jorin Gabriel hatte Glück, dass er nicht stürzte, als ihm ein Konkurrent touchierte. Er musste ausklicken und verlor im Getümmel gleich viele Positionen. An 30. Stelle ging er in den ersten Singletrail.
„Der Start war echt heavy“, nickte Gabriel im Ziel. Doch er ließ sich von dem Pech nicht aus der Ruhe bringen, sondern legte den Vorwärtsgang ein. Über Rang 21 nach einer Runde über Platz 15 bis zur Gruppe um Rang zehn, arbeitete er sich nach vorne. Und mit einem starken Finish eroberte er auch noch diesen zehnten Platz, 3:16 Minuten hinter dem Sieger Thomas Bonnet (Frankreich, 1:01:48).
„Ich bin total happy“, strahlte Jorin Gabriel, „es ist echt gut gelaufen.“
Für Tim Meier ging der Tag nicht ganz so glücklich zu Ende, doch in dem großen Feld war Rang 30 längst keine Enttäuschung. „Ich bin schlecht weg gekommen, aber konnte trotzdem immer meine eigenen Linien fahren. In der zweiten Runde bin ich am Berg dann ein bisschen eingebrochen, aber das Rennen war trotzdem klasse“, meinte der Rheinfeldener.
„Man muss bedenken, dass beide Fahrer dem jüngeren Jahrgang angehören“, kommentierte Joe Broder.
U19-Ladys:
Bei den Juniorinnen lief es bei Lara Krähenmann nicht nach Wunsch. Das derzeit etwas lädierte Knie habe keine Rolle gespielt, wehrte sie ab. Rang 37, 13:43 Minuten hinter Weltmeisterin Martina Berta (Italien) entsprach aber nicht ihrer Wunsch-Vorstellung. „Es ging einfach nicht gut heute, die anderen waren schneller“, meinte Krähemann. Schon am Start wurde sie von einem Sturz aufgehalten, doch entscheidend war das an diesem sonnigen Sonntag im Tessin nicht. „Ich hatte heute keine Chance. Ein bisschen enttäuschend ist das schon, aber die Saison ist ja lang.“
Für Chiara Kopp war das Rennen ohnehin vor allem ein Wettkampf, um wieder Freude am ihrer Disziplin zu finden. „Das war das Ziel, das Resultat war nachrangig. Ich habe mir das Rennen gut eingeteilt, das hat gepasst“, fand sie selbst. Sie landete vier Positionen vor ihrer Teamgenossin auf Rang 34 (+12:15).
U23-Rennen: Heftiger Sturz verhindert besseres Resultat
Ramon Lauener hatte in der ersten von fünf Runden in der U23-Konkurrenz ein Erlebnis, auf das er gerne verzichtet hätte. An einem Sprung wurde er behindert, so dass er heftig stürzte. „Danach hatte ich Mühe wieder in Schwung zu kommen“, bekannte Lauener. Dennoch arbeitete er sich von Platz 26 noch auf den 15. Rang nach vorne, 4:42 Minuten hinter dem Sieger Gioele Bertolini (Italien, 1:12:52).
„Mit meiner Leistung kann ich im ersten U23-Rennen zufrieden sein. Was das Resultat angeht, habe ich mir aber mehr erhofft“, kommentierte Lauener.
Casey South beendete das Rennen nach einer guten ersten Phase auf Platz 25. „In der ersten Runde habe ich aus eigenem Verschulden eine Flasche nicht bekommen und deshalb auch kein Gel gehabt. Das war mental schwer wegzustecken, aber ich denke, ich habe das Beste draus gemacht“, erklärte South wie es dazu kam, dass er von Position 15 aus zurückfiel.
Am Ende seien die Beine dann „aufgegangen“, aber ein Sturz machte das wieder etwas zunichte. „Ich bin aber mit dem Tag nicht unzufrieden“, meinte Casey South.
U17: Nadja Grod zum Auftakt Vierte
Bereits am Samstag starteten Nadja Grod und Lars Kämmlein in der U17-Klasse. Lars beendete sein erstes Rennen in der höheren Kategori auf Rang 39 und zeigte sich voll zufrieden.
Nadja Grod hatte mit Problemen zu kämpfen. „Ich lag auf Platz drei als mir auf einmal schlecht wurde. Das zog sich durchs ganze Rennen“, erzählt die Schweizer Meisterin. „Die Strecke war mega schwierig zu fahren und man konnte sich nicht erholen“. Mit Rang vier könne sie unter den gegebenen Umständen jedoch zufrieden sein. Sie war damit zweitbeste Schweizerin.
Zufrieden das war auch Joe Broder: „Das Team hat an diesem Wochenende wieder sehr gut zusammengearbeitet und sich gegenseitig unterstützt“, verwies er auf eine andere, ihm wichtige Komponente.